Kinder lernen, wasdie Fastenzeit heißt und bedeutet

Die Fastenzeit Kindern erklärt: Worum geht es bei diesem Brauch?

Aschermittwoch ist es mal wieder so weit – es beginnt die Fastenzeit. Was ist das? Gehört hat sicher jeder schon einmal von diesem Brauch, von dieser Zeit, in der “gefastet” wird. Aber was bedeutet das genau? Und warum tun es Menschen überhaupt? Das Kindertheater Zauberflöckchen denkt an seine kleinen Zuschauer: Hier kommt die Fastenzeit Kindern leicht erklärt.

2023 reicht sie vom 25. Februar bis zum 8. April, dem Ostersamstag. 40 Tage lang zwischen Karneval und Ostern dauert sie also an. Aber Moment mal! 40 Tage? Die schlauen Füchse unter euch haben schon längst ausgerechnet, dass das viel mehr Tage sind. Ganz genau. Die Sonntage zählen in diesen gut 6 Wochen nämlich nicht mit.

Wie entstand die Fastenzeit? Kindern erklärt, was dahinter steckt

Wer die Fastenzeit den Kindern erklären möchte, kommt um ein bisschen Religion nicht drum herum. Hier entstand nämlich diese Tradition. Aus dem Islam ist der Fastenmonat Ramadan sehr bekannt, der jedes Jahr zu einer anderen Zeit stattfindet. Die Fastenzeit, wie wir sie kennen, gründet auf der Bibel. Zum Beispiel auf der Erzählung, dass Jesus 40 Tage durch die Wüste ging und dort fastete. Nach und nach entstand über die Jahrhunderte die Tradition daraus, für eine Zeitspanne von 40 Tagen auf feste Nahrung zu verzichten.

Was früher mit strikten Regeln durchgehalten wurde, ist heute vielmehr ein individuelles Unterfangen. Eine wirkliche Fastenzeit von 40 Tagen mit Verzicht auf feste Nahrung hält kaum jemand ein. Vielmehr liegt im Trend, in dieser Zeit auf etwas selbst Gewähltes zu verzichten. Wie zur Weihnachtszeit, wenn viele Menschen knietief im Geschenkpapier stehen, ist manchmal weniger einfach doch mehr.

Warum fasten Menschen zwischen Fasching und Ostern?

Dass sich die Fastenzeit bei uns jährlich auf die Zeit vor Ostern erstreckt, hat mit der besonderen Bedeutung zu tun. Es ist eine Zeit der Besinnung und der Buße. Ok, das klingt jetzt wieder sehr religiös. Man könnte auch sagen, des Nachdenkens über das eigene Leben und ob man alles immer so benötigt, wie wir es im Überfluss haben.

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Wer also mit religiösen Motiven selbst wenig am Hut hat, kann trotzdem aus eigener Motivation diese Zeit sinnvoll nutzen, um …

  • … sich und sein Verhalten mal unter die Lupe zu nehmen.
  • … nachzudenken, was einem wichtig ist und was nur wichtig scheint.
  • … sich von Zwängen und vielleicht auch kleinen Süchten zu befreien.
  • … sich ein Ziel zu setzen und das auch durchzuhalten.
  • … aus all dem das Selbstbewusstsein zu stärken – jawoll, ich hab’s geschafft.

Habt ihr vielleicht auch Lust darauf? Dann lasst doch mal zusammen überlegen, wie wir die Fastenzeit mit Kindern gestalten können.

Verzicht in der Fastenzeit: Kindern erklärt, worauf man verzichten kann

Viele Erwachsene machen es schon vor. Sie setzen sich zum Ziel, in der Fastenzeit auf Dinge zu verzichten. Dinge, die ein kleiner Luxus sind. Dinge, die man auch als Laster wahrnimmt. Was steht bei den meisten Menschen in der Fastenzeit hoch oben auf der Verzichtsliste? Traditionell sind das:

  • Mahlzeiten: Wer Fasten nach traditionellem Ritus auffasst, der verzichtet tatsächlich auf Nahrung. Die Tagesration könnte dann beispielsweise lediglich aus einer Hauptmahlzeit und zwei Zwischenmahlzeiten bestehen.
  • Fleisch: In der Fastenzeit beschränkt man sich zudem auf einfache Nahrung. Den Konsum von Fleisch, das früher als etwas besonderes galt und dessen Wert wir auch heute nicht unterschätzen sollten, reduzieren deshalb viele Menschen.
  • Alkohol: Sehr beliebt auch immer noch ist der traditionelle Verzicht auf Alkohol. Da man ihn sowieso nicht täglich zu sich nimmt oder nehmen sollte, fällt der Verzicht hierauf recht leicht und ist für viele Menschen motivierend.

Aber heutzutage, in unserer Überflussgesellschaft, geht der Verzicht auch gern in eine andere Richtung. Ganz beliebt sind bei Erwachsenen:

  • Rauchen: Wie bei den guten Vorsätzen zum Jahresanfang ist auch in der Fastenzeit das Rauchen für Menschen zu einem Sinnbild des Verzichts geworden. Viele sehen diese Motivation durch eine Begrenzung auf 40 Tage als Chance, ganz mit dem Laster aufzuhören.
  • Süßigkeiten: Dass massenhaft Zucker für die Gesundheit schädlich ist, hören Kinder aus einem einfachen Grund immer wieder von den Erwachsenen: Weil es stimmt. Und da wir heutzutage über die Nahrung ohnehin zu viel Zucker aufnehmen, tut ein Verzicht in der Fastenzeit sehr gut. Deshalb stehen auch Süßigkeiten auf der Liste vieler Menschen ganz oben. Mit einem netten Nebeneffekt für die Figur.

Und mit diesem letzten Verzicht hätten wir doch auch schon für Kinder eine schöne Fasten Aktion gefunden. Es muss ja nicht immer gleich der Komplettverzicht sein. Vielleicht einfach die Einschränkung, an nur zwei Tagen pro Woche eine Süßigkeit zu essen.

Alternative Ideen für das Fasten mit Kindern

40 Tage ohne etwas oder mit reduziertem Etwas! Na, denkt ihr, dass ihr das auch schaffen könnt? Vielleicht findet ihr hier genau die Idee, nach der ihr schon so lange sucht. Denn Fasten ist keine religiöse Frage mehr. Es tut vielmehr gut, für eine gewisse Zeit im Jahr ganz bewusst etwas für Körper, Geist oder Umwelt zu tun. So könnt ihr auch schön die Fastenzeit den Kindern erklären. Es muss ja kein kompletter Verzicht für den Anfang sein. Für die Kleinen wäre auch ein Fastenplan denkbar, der einfach den Konsum ein bisschen reduziert. So kann man die Fastenzeit mit Kindern gestalten, ohne dass sie sich überfordert fühlen. Das hilft auch dem Bewusstsein dafür, was wir alles haben und viele andere nicht.

Hier kommen Zauberflöckchens TOP 7 der Fasten-Ideen:

  • Spielsachenfasten: Die tollsten Spielsachen, von denen sich die Kleinen gar nicht lösen können, nur jeden zweiten Tag zu nutzen. Das wäre eine Fastenplan. Gerade wenn jetzt das Wetter wieder schön wird, ist Bewegung an der frischen Luft eine saubere Alternative.
  • Medienfasten: Fernsehen, Computer und Tablet sind ja oft inflationär im Gebrauch. Ganz strikt nur eine Stunde Nutzung am Tag könnte für das Fasten mit Kindern schon sehr heilsam sein.
  • Smartphonefasten: Das betrifft Erwachsene und ältere Kinder gleichermaßen. Wie viel Zeit starren Menschen täglich auf diesen kleinen Bildschirm. Wer sich bewusste Zeitfenster täglich ohne das Smartphone schafft, widmet sich anderen Dingen wieder viel intensiver.
  • Plastikfasten: Auch eine tolle Idee für die Umwelt kommt uns in den Sinn – bewusst auf möglichst viel Plastik verzichten. Beim Einkauf auf lose Produkte zurückgreifen und für Obst und Gemüse die wieder verwertbaren Beutel nehmen. Schon hat man Verzicht geübt. Und wer weiß, vielleicht hält sich dieses Verhalten ja auch über die Fastenzeit hinaus.
  • Fasten beim Einkaufen: Einfach im Geschäft mal umdrehen und weitergehen, sobald man ins Regal greifen will. Der Verzicht auf gewisse Dinge beim Einkauf – auch im Internet – ist nicht nur gut für den Geldbeutel, sondern zeigt einem auch, was man eigentlich alles gar nicht benötigt, um glücklich zu sein.
  • Autofasten: Schnell sitzt man im Auto auch für die kürzesten Wege. Lasst es doch einfach mal stehen und geht stattdessen zu Fuß. Das entschleunigt nicht nur, es ist für Umwelt und Haushaltskasse auch eine Erholung.
  • Freizeitfasten: Diese Idee finden wir ganz besonders schön. Es geht darum, die eigene Freizeit für jemand anderen oder eine gute Sache herzugeben. So könnten wir beispielsweise den wöchentlichen Besuch im Fitnessstudio für 6 Wochen dazu nutzen, um in einem Tierheim mit den Hunden Gassi zu gehen. Oder die Stunde einem lieben Menschen schenken, den wir ansonsten viel zu wenig sehen – der Oma beispielsweise. Wie bei so vielem anderen gilt hier: Vielleicht entwickelt sich daraus ja ein wunderschönes neues Ritual. Man muss nur mal damit anfangen.

Habt ihr Zauberflöckchen-Fans noch andere Ideen für die Fastenzeit? Dann her damit, wir sind sehr gespannt, was ihr euch einfallen lasst.

Wir freuen uns sehr, wenn du unseren Beitrag teilst und uns damit unterstützt. Vielen Dank!

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