Trudi – Die Gans vom Gertrudenhof: Das Stück


Tja, die Gans Trudi ist eine ganz besondere Hofbewohnerin. Eine gewöhnliche Gans schnattert und erfreut sich ihres Lebens, wenn sie frei watscheln, schnuppern und etwas Leckeres fressen kann. Doch bei Trudi ist alles anders: Sie schläft zum Beispiel in einem eigenen Bettchen – nicht so wie die anderen Gänse, im Stroh. Und da gibt es noch etwas, was sie zu einer so besonderen Gans macht: Sie möchte Sängerin werden!

Aber geht das überhaupt, wo sie doch auf einem gewöhnlichen Bauernhof lebt?

Am frühen Morgen wacht der Bauer Peter beim ersten Krähen des Hahns schon auf. Heute ist Erntetag auf dem Hof. Er macht sich fertig und trinkt gemütlich Kaffee. Da klingelt das Telefon! Gerlinde ist dran – sie singt im Hofchor Siebengebirge und ist schon eine geübte Sängergans. Sie möchte Trudi sprechen um sie herzlich einzuladen, beim heutigen großen Konzert dabei zu sein – davon hat Trudi schon lange geträumt, seit sie schnattern kann! Bauer Peter jedoch denkt vielmehr an seine Arbeit. Alle Tiere helfen mit, und auch Trudi ist dazu fest eingeplant.

So beginnt das allmorgendliche Ritual. Bauer Peter begrüßt seine geliebten Tiere und füttert sie alle nacheinander. Er kennt jedes einzelne beim Namen und weiß, was sie am liebsten fressen. Aber auch die Tiere wissen, dass jetzt die große Bauernhoftierfütterung ansteht, und begrüßen ihren Bauern voller Freude und großem Appetit. Die Pferde wiehern und schnauben, die Hühner scharren eifrig mit den Füßen und gackern um die Wette.

Derweil schlummert Trudi noch selig in ihrem Bettchen

So gemütlich ist es darin! Erst, als Bauer Peter ihr herüberruft, dass Gerlinde sich gemeldet hat, wird sie schlagartig wach. Ihre Überraschung über den Anruf von ihrer Freundin, der Gans Gerlinde, ist nicht zu überhören. Natürlich möchte sie unbedingt beim Konzert dabei sein und freut sich, dass auch Gerlinde sie hierzu eingeladen hat. Was für ein Glück! Sie sieht sich schon als großer Star ein Solo singen, alle Zuschauer klatschen und freuen sich über Trudi schönes Schnattern, die Scheinwerfer umgeben sie mit wohliger Wärme – sie ist voll in ihrem Element. Doch schlagartig holt Bauer Peter sie wieder aus ihrem Traum. Sie könne nicht zum Konzert, denn Peter brauche sie bei der Ernte, ist seine verständliche Erklärung. Die Felder sind prall gefüllt mit Gemüse, Obst und Getreide. Bald kommt der Winter, die Ernte muss eingefahren werden.

Trudi ist empört

Sie hat den Schnabel voll, weil sie immer nur arbeiten muss und niemals machen darf, was ihr am besten gefällt – und das ist und bleibt das Singen! Sie ist so eingeschnappt, sie weiß nicht, ob sie jemals wieder mit Peter reden wird. Aber der Bauer bereut es jetzt ein bisschen, so streng zu seiner Lieblingsgans gewesen zu sein. Um sie wieder milde zu stimmen, fragt er sie, ob sie ihm nicht etwas vorsingen könne.

Trudi setzt an und möchte so einen schönen Ton schmettern, wie sie es sich gerade noch in ihrem Tagtraum vorgestellt hat. Doch irgendwie hört sich das in echt gar nicht mal so schön an … Oh, Schreck! Sie setzt ein weiteres Mal an, und wieder kommt nur ein Krächzen. Bauer Peter ist, als ob er die Krähen heranfliegen hörte, während er sich noch mit den misslungenen Gesangsversuchen seiner Trudi beschäftigen muss …

Die Uhr tickt!

Trudi wird immer verzweifelter – wenn sie Bauer Peter nicht davon überzeugt, dass sie ein ganz besonderes Schnattertalent hat, wird er sie niemals zum Chorkonzert watscheln lassen. Sie versucht es mit der Schwäbschen Eisenbahn, doch selbst dieser Gassenhauer will ihr nicht gelingen! Sie macht das Radio an, wo eine schöne Klaviermelodie ertönt, und auch diese Begleitung macht ihren Gesang nicht schöner.

Bauer Peter hofft, dass Trudi doch noch zur Vernunft kommt. Er versucht, sie davon zu überzeugen, dass ALLE Tiere mithelfen müssen – denn wenn alle dabei sind, geht selbst die schwerste Arbeit viel leichter von der Hand. Da hat Trudi eine grandiose Idee!

ALLE Tiere sollen mithelfen – aber beim Singen

Sie fordert die Tiere auf, zu einem Hofchor zusammen zu kommen und ihre Tierstimmen zu erheben. Es erklingt ein schöner, vielstimmiger Gesang. Trudi setzt ein – und siehe da – auf einmal singt Trudi so wie nie, so, wie sie es sich gewünscht hat. Schließlich stimmen alle ihre Tierfreunde mit ein.

Bauer Peter traut seinen Ohren kaum. Dass die Tiere auf seinem Hof so zusammen singen können, und dass Trudi ein solches Talent hat, das erweicht sein Bauernherz. Er erklärt sich bereit, Trudi zum Konzert zu fahren. Und für solch diesen besonderen Anlass hatte er auch schon etwas vorbereitet: Ein rosa Schleifchen zum schönen Kleid. Die soll Trudi beim Konzert schmücken.

Alle Tiere singen zum Abschied und freuen sich für Trudi

Einträchtig gehen die beiden nun zum Traktor und machen sich auf zum Konzert am Siebengebirgs-Hof.

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