Das Kindertheater Köln, Aladin und eine engagierte Kita im Siebengebirge

Eine sonnige Anreise mit großer Aufregung für den heutigen Auftritt

Es ist der 7. März, ein sonnig warmer Samstag mit einem Hauch Frühling in der Luft und das Kindertheater Zauberflöckchen ist auf dem Weg nach Königswinter.

Mit “Die Wunschmaschine” freut es sich auf einen ganz besonderen Auftritt in einer Kita mitten im grünen Siebengebirge. Vorbei an Auen und Wiesen entlang des Rheins brachte uns unser Kindertheaterauto über herrliche Ausflugsplätze über einige Höhenmeter durch die Weinberge hoch auf eine Anhöhe mit sensationellem Blick über den Rhein.
Was für ein schönes Rheinpanorama uns doch nur wenige Kilometer gleich vor den Toren Kölns zu Füßen liegt…

7 Projektwochen rund um das Thema “Wünsche”

Ganz schön aufgeregt waren wir wirklich, denn das haben wir so oft nun auch nicht: unser Stück bildete den Abschluss einer themenzogenen Projektreihe für alle Kinder der Kita, die sich mit vielen liebevollen Details rund um das Thema “Wünsche” drehte.

Da war auch die Geschichte von “Aladin mit der Wunderlampe” nicht weit: sie wurde in den 7 Wochen der aufwendigen Projektarbeit lebendig thematisiert, wie zB bei vielen vielen Spielen, Übungen und Bewegungsstunden. Da wurde gesungen, geübt, getanzt, spielerisch gelernt und im Turnunterricht wild und frei geturnt. Haha, sogar bei einer Schlangenbeschwörung :-))

Die Kita-Leitung hat uns eingeladen, zum Projektabschluss den Transfer aus den gelernten Themen und den Themen der Wunschmaschine in Einklang zu bringen. Was für eine kluge, gute Idee!

Ein Interview mit den guten Geistern der Kita

Das Projektthema “Wünsche” ist in den letzten Wochen für Sie und die Kinder der Kita mit einem besonderen Augenmerk beachtet worden. Warum?

Kern unserer Projektwochen für die Kinder in allen Altersgruppen war, dass nicht jeder Wunsch erfüllt werden kann. Wir haben in Teilgruppen erst einmal alle Kinder einzeln befragt, was sie sich wünschen, speziell von Mama oder von Papa. So äußerten sie u.a. den Wunsch, mehr Zeit mit ihren Eltern zu verbringen, dass sie zB nur mit Mama oder nur mit Papa schwimmen gehen wollen und einiges mehr.

Und dass nicht alle Wünsche Geld kosten müssen, dass man sich auch etwas wünschen kann wie zB alleine von Mama oder Papa ins Bett gebracht zu werden. So einfach können Wünsche sein.

Wie sind Sie mit den Kindern an das Thema herangegegangen?

Wie gesagt, wir haben alle Kinder einzeln interviewt, haben das schriftlich dokumentiert und dann in eine vorher gebastelte Wunschkugel geklebt, wo wir die Wünsche an Mama, Wünsche an Papa, Wünsche an den Kindergarten sichtbar gemacht haben, damit die Eltern das immer wieder sehen konnten. Tag für Tag. Natürlich gab es auch Wünsche, die nicht erfüllt werden konnten, zB “wie verwandele ich mich in einen Drachen”. Aber wir hatten auch einen interessanten Wunsch, der kam von einem Mädchen, die sagte, sie möchte lieber ein Junge sein. Unser oberstes Ziel war, den Kindern viel spielerischen Freiraum zu geben, in denen sie ihre eigenen Gedanken, ihre ganz eigenen Ideen kreativ und schöpferisch erarbeiten konnten.

Haben die Kinder verstanden, dass Wünsche nicht einfach über Nacht erfüllt werden?

Ja, das war auch ein großes Thema, dass Wünsche eben nicht vom Himmel fallen. Sie haben gelernt, dass man vor allem etwas dafür tun muss, dass nämlich Wünsche die Hauptmotivation sind, aktiv zu werden. Das Finden von kostbaren Wünschen, die nichts kosten, wie eine Umarmung oder ein schöner Spaziergang oder ein schönes Gespräch, wurden ebenso mit Bilderbüchern, Spielen und Musik unterstützt. Mit den Kleinsten sind wir über die Sinne an das Thema herangegangen, sie waren die ganze Zeit mit dabei. So konnten wir immer wieder den Bezug zu unserem Projektthema herstellen.

Waren die Eltern auch beteiligt?

Ja, in jedem Fall. Es gab einen Infonachmittag für sie am Anfang und es gab ebenfalls eine Wunschkugel für die Eltern, wo auch sie Wünsche äußern und notieren konnten. Viele Erkenntnisse schwappten dabei in die Familien rein. Die Kinder haben jeden Tag etwas mitgenommen und so konnte Familie für Familie selbst darüber entscheiden, was sie damit machen. Wichtig war für uns war, dass es ja nicht nur um Aladin ging, sondern auch um ganz andere Themen, wie zB “ich wünsche mir einen Freund”. Und plötzlich war das Thema “Ausgrenzung” da. Der Bezug zu Aladin half uns sehr, über Wünsche zu sprechen und aus der Geschichte zu lernen, dass man eben nicht nur für sich selbst etwas wünschen kann, sondern für jemand anderen eben auch. Wie in der Geschichte: Gin wünscht sich ja zum Schluss etwas für seinen Freund, dass er frei wird, die Freiheit für ihn als großes Finale.

Das Projekt wurde förmlich zum Leben erweckt, was haben sie alles dafür vorbereitet?

Das ganze Projekt hat jetzt 7 Wochen in der Kita gelebt. Mit Dekorationen überall im Haus, Bastelarbeiten, einem aufwendigen Gruppenbeitrag mit Kostümen beim Karnevalszug hier im Ort vor ein paar Wochen etc. Jede Gruppe hatte alles passend zu unserem Thema im Fokus. Das war schon sehr aufwendig und liebevoll vorbereitet. Das machen wir aber jedes Jahr in allen Projektwochen so, letztes Jahr zum Thema “Der Zauberer von Oz”.

Die Projektarbeit findet heute ihren Abschluss mit „Die Wunschmaschine“. Die Beteiligung der Kinder war grandios. Was hat Ihnen hieran so gut gefallen?

Also, die Kinder fanden es Klasse. Mir persönlich hat wirklich das viele Singen gefallen und die Wunschmaschine an sich hat mich schwer beeindruckt. Ehrlich gesagt. *lach*: die ist so toll gebaut! Außerdem – und das hat mich richtig stolz gemacht – war es sehr schön zu sehen, wie die Kinder den Transfer selbst leisten konnten, als die schrullige Frau Kuriosa mit ihnen spielerisch das Thema “Wünsche” aus einer ganz anderen Perspektive, eben nicht aus Aladins Sicht, erarbeitet hat. Das hat die Schauspielerin sehr sehr gut, einfühlsam und geduldig gemacht. Die Kinder haben zu 100% ihr gelerntes Wissen einbringen können.

Welches Fazit ziehen Sie jetzt nach 7 Wochen aus dem Projekt?

Das Fazit ist klar: Die Kinder hatten viel viel Spaß. Und wir auch *lach*. Unser Konzept ist aufgegangen, denn Wünsche sind ein wichtiger Bestandteil der Persönlichkeitsbildung bis hin zum Erwachsenwerden. Wir sind sehr froh darüber, dass die Kinder wirklich gelernt haben, dass man sich nicht nur für sich etwas wünschen kann, sondern auch für andere und dafür kein Geld notwendig sein muss. Kleine Wünsche haben ebenso eine große Bedeutung, wie große auch, und Wünsche nicht gleichbedeutend sind mit Kauf oder Konsum. Ihre Sicht der Dinge darauf hat sich positiv verändert und die Wunschkugel hat nochmal mehr eine ganz neue Bedeutung gefunden. Bei Eltern, wie auch bei den Kleinen zugleich.
Und was für ein glücklicher Zufall, dass ich den Weg zu Ihnen gefunden habe und “Die Wunschmaschine” als Projektabschluss heute so gut hier rein passte.

Wie wird das nächste Projektthema heißen, das Sie planen?

Das nächste große Projekt wird im Beethovenjahr ganz Beethoven gewidmet sein. Wir werden ein großes Sommerfest dazu feiern, mit einem Rap und mit “Freude schöner Götterfunken” ein kleines Konzert machen. Wir haben viele Eltern, die ein Instrument spielen und gerade Freitag habe ich zu der Konzertpädagogin in Bonn Kontakt aufgenommen, die in diesem Jubiläumsjahr ein Lauschmobil haben. Das werden wir zu uns hier in die Kita einladen.

Danke Ihnen allen, wir sind sehr sehr beeindruckt, was wir heute bei Ihnen erfahren und erleben durften. So ein Engagement ist phantastisch schön und wir haben gerne für Sie und die Kleinen gespielt.

Und der große Applaus der Eltern zum Abschied war mehr als verdient.

Viel Spaß im Sommer mit dem wunderbaren Thema “Beethoven”.

Wir freuen uns sehr, wenn du unseren Beitrag teilst und uns damit unterstützt. Vielen Dank!

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